Sellerieschnitzel


Kochen ist Malen mit Geschmack.
So lautet das mir selbst vorgegebene Leitmotiv für dieses Jahr. Als ich es formulierte, stand es deutlich vor meinem geistigen Auge. Aber nun habe ich eine Blockade.
Kann ich das, was ich sonst auf die Leinwand / Foto / Video oder Installation bringe, auf einen Teller zaubern?
Wie soll ich das angehen ....?
Was will ich ausdrücken ...?
Was soll ich zuerst vorstellen ...?
Die Angst vor dem leeren Papier!!!

Pause - Mantel vom Haken und einen Spaziergang machen. Zuerst ans Wasser, weil das den Blick öffnet und Verkrampfungen löst, dann zum Markt.

 

War eine super Idee, denn während ich am Ufer stehe und mir flache Steine suche, die ich über die Wasserfläche hopsen lassen möchte, entdecke ich eine schöne Anordnung von Steinen, die der Fluss mit seinem Hochwasser aus den Ardennen bis hierhin getragen hat. Fast sieht es aus, als hätte ein Künstler sie geordnet, um ein Bild zu erschaffen.
Genau so etwas hatte ich gesucht.
Beschwingt laufe ich zum Markt und schreite die Stände ab.
Eine Kiste mit Sellerie - ihre Wurzelstruktur ist inspirierend - erfordert meine ganze Aufmerksamkeit. Die Ideen sprudeln durch meinen Kopf und ich sehe ein deutliches Bild eines appetitlichen Gerichts vor mir.
Die Entscheidung ist gefallen: Heute werden "Sellerieschnitzel mit Kartoffelbrei und Tzatziki-Creme" auf meinem Tisch stehen.

Zutaten Sellerieschnitzel:
1 Sellerieknolle
1 EL Zitronensaft
1 Ei
Mehl
1 altes Brötchen
Salz
Pfeffer
gemahlener Kreuzkümmel
Erdnussöl

Zutaten Kartoffelbrei:
4 große Kartoffeln
1 Wintermöhren
Grün der Sellerieknolle
Milch
1 EL Frischkäse
Salz
Pfeffer
frisch geriebene Muskatnuss

Zutaten Tzatziki-Creme:
250 ml Süße Sahne
200 g Ricotta
1 TL Fenchelsamen
2 TL Meersalz
150 g Salatgurke
1 Stängel Marokkanische Minze
1 Stängel Basilikum
4 Stängel Estragon
2 EL Olivenöl
bunter Pfeffer (frisch gemahlen)
2 Knoblauchzehen
Prise Zimt
Prise Kardamom

 

Vom Sellerie die Blätter abtrennen und zur Seite legen. Sellerie putzen, in 2 cm dicke Scheiben schneiden. Scheiben mit Zitronensaft beidseitig einstreichen. Ei in einem tiefen Teller aufschlagen und mit Salz und Pfeffer verquirlen. Mehl in einen zweiten Teller sieben, das Brötchen zu Semmelbrösel reiben und auf einem dritten tiefen Teller bereitstellen. Selleriescheiben trocken tupfen, im vorbereiteten Mehl wenden, danach in die vorbereitete Eimasse geben und gut aufnehmen lassen. Anschließend durch die Semmelbrösel ziehen. Darauf achten, dass die Panade gleichmäßig verteilt ist und den Sellerie bedeckt. Öl in einer Bratpfanne heiß werden lassen und die Scheiben von beiden Seiten goldgelb ausbacken. Aus der Panne auf ein Küchenkrepp heben und leicht mit Kreuzkümmel bestäuben.

Die Kartoffeln und die Möhre schälen und in gleichgroße Würfel zerteilen. In einen Topf mit etwas Wasser geben und zum Kochen bringen. Derweil das Selleriegrün waschen und feinhacken. Sobald die Kartoffeln kochen, etwas Milch und das Selleriegrün hinzufügen. In ca. 20 Minuten bei kleiner Hitze garkochen. Darauf achten, dass die Kartoffeln und Möhren nicht am Topfboden ansetzten. Wenn nötig, weitere Milch hinzufügen. Sobald die Kartoffeln und Möhren weich sind, die Flamme ausstellen und 5 Minuten ruhen lassen. Mit einem Kartoffelstampfer die Kartoffeln und Möhren zerquetschen. Frischkäse, Salz, Pfeffer und geriebene Muskatnuss hinzufügen. Sollte der Brei zu dick sein, noch etwas zimmerwarme Milch zufügen.

Fenchelsamen in einer Pfanne ohne Öl sanft rösten. Auskühlen lassen und zusammen mit dem Salz in einem Küchenmörser zerkleinern.
Gurke sehr fein würfeln. Kräuter waschen und fein schneiden.
Sahne in einem hohen Gefäß mit etwas von dem vorbereiteten Salz „überschlagen“, also fast zu Butter aufschlagen. In einer Schüssel Ricotta, Gurke und Kräuter mischen. Knoblauch putzen und pressen, hinzugeben. Olivenöl einfließen lassen und untermischen. Nun die Sahne hinzufügen und mit Salz, Pfeffer, Zimt und Kardamom abschmecken.



Die Sellerieschnitzel mittig auf dem Teller platzieren. Einen großen Klacks der Tzatziki-Creme auf das Schnitzel geben und mit Basilikumblättchen verzieren.


 

Den Kartoffelbrei mit einem Löffel zu Klößchen abstechen und rund um das Schnitzel anordnen. Da ich noch einen Rest vom Spitzkohl und einige Radieschen  habe, verwende ich diese als Deko. Wenn ich genau hinschaue, ...


... dann liegen auf meinem Teller essbare "Flusssteine" und wie eine Welle schlägt der Salat an den Rand des Tellers.


Na denn, Guten Appetit. Lasst es Euch schmecken.

Mein "Mal-Koch-Jahr" hat begonnen.

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