Kunstsymposium "oogsten"


Im letzten Jahr erhielt ich eine Einladung zu einem Kunstsymposium auf dem Plateau von Margraten in Süd-Limburg / NL.
Das einzige Hochplateau der Niederlande, immerhin 140 m über dem Meer, auf einem Sockel aus Kalkstein. Im Laufe der Jahrhunderte war dieser Fleck Erde immer wieder Schauplatz erbitterter kriegerischer Auseinandersetzungen und Schlachten.
Heute ist dieses Gebiet fruchtbares Ackerland, auf dem sich Getreidefelder mit Obstplantagen abwechseln.

Hier sollten 14 weibliche Künstler den gläsernem Himmel der Kunst befragen, um ihre gemeinsam erarbeiteten philosophischen Gedanken in Kunstwerken / Installationen, direkt vor Ort, Realität werden zu lassen. Begleitet werden sollte das Kunstprojekt durch eine Gruppe Studenten der Hochschule Maastricht, unter der Leitung von Frau Prof. Dr. Aagje Swinnen. Wobei das Forschungsfeld der Studenten die Rolle der Künstlerinnen im Minenfeld des Kunstbetriebs sein würde.
Zu Ostern würden dann die Früchte unserer Arbeit zu "ernten = oogsten" sein. Und die Besucher sollten sich damit konfrontieren.

 

Ein Gedanke, der mir außerordentlich gut gefiel und so reiste ich am 10. April in den Süden der Niederlande.
Ich reiste zum "Mittelpunkt" der nächsten 8 Tage, dem Wolfshuis, einem Gehöft mitten auf dem Plateau. Hier würde die Basis für das Kunstsymposium und Projekt sein. In den Gehöften rings um das "Wolfshuis" und in der das Plateau krönenden Mühle, würden unsere Werke Form annehmen.
Genau hier verläuft auch der aus Aachen kommende Jacobsweg, um in Maastricht auf die aus Milligen aan de Rhijn kommende Niederländische Teilstrecke zu stoßen und vereint an der Maas entlang, über Lüttich und Namur, nach Reims zu führen.
Ein weiterer, wichtiger Grund, um an dieser Stelle zu arbeiten, denn seit fast 10 Jahren laufe ich, gemeinsam mit dem Mann an meiner Seite, in Etappen den Jacobsweg.

 

Vorbei an blühenden Obstplantagen erklomm mein vollbeladenes Auto die Anhöhe und erreichte das mir noch von der Einführungsveranstaltung im letzten Jahr bekannte und vertraute Gehöft.


Plakate an den Straßenlaternen kündeten bereits seit einigen Kilometern von diesem Ereignis. Und auch hier, an den Türen des "Wolfshuis" ließ man keinen Zweifel am gesteckten Ziel der namentlich genannten Teilnehmerinnen aufkommen.


Hier, genau hier, würde für die nächsten Tage Kunst entstehen, Kunst von 14 Frauen.
Also Auto geparkt und eingetreten.

 

Ein Hauch von Frühling lag über dem Innenhof, die steinernen Liebesvögel auf dem großen Tisch erwarteten uns bereits und ...


... nachdem die Teilnehmerinnen ihre Schlaf- und Kunstplätze eingenommen hatten, erste Spuren ausgelegt waren, beglückte uns am großen Tisch ein sanfter Begrüßungsschluck, ein wundervoller Rose aus dem Süden der Provence, der unser erstes gemeinsames Abendessen einläutete.
Eine vorzügliche Hobbyköchin, eine echte "Masterchefin", begeisterte uns mit Bandnudeln an Schinken und Spargel in einer Käse-Cremesoße.
Köstlich, einfach nur unglaublich köstlich.

Ein fulminanter Auftakt der gemeinsamen Zeit, mit der Gemüsespezialität der Region.

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