Die 5. Jahreszeit


Die 5. Jahreszeit hat spätestens mit dem Start des Straßenkarnevals am gestrigen "Altweiberfasching" begonnen.
Wer in einer Karnevals- oder auch Faschingshochburg wohnt, der kann sich dem närrischen Treiben nur sehr, sehr schwer entziehen. Und um ehrlich zu sein, ich tue es in diesem Jahr auch erst gar nicht. Ich stürze mich in das Gewühl auf der Straße und untersuche die närrischen Essgewohnheiten mit meiner Kamera.
Meine Frage lautet: Was essen die Jecken?

 

Ein erster Kontakt mit der "Masse" der Feierwütigen auf dem Marktplatz endet vor einem großen Banner mit der Aufschrift BAR und damit der Leser auch genau weiß, wohin er seine Schritte zu richten hat, zeigen Pfeile an, dass er nur einige Schritte nach vorne machen muss ...
... und steht vor einer Mauer aus Menschen, die ihm zwar die Sicht versperrt, dafür aber steigt ihm ein wundervoller Duft von Bratwürstchen in die Nase.

 

Na bitte, das sieht doch wirklich lecker aus. Die Würstchen schön krossgebraten, die Fritten gold-gelb und alles sehr sauber. Da kann man Jedem nur einen Guten Appetit wünschen.
Ich finde auch am Rande des Platzes einige Stehtische, an denen man es sich mit seinen Würstchen und passenden Getränken "gemütlich" machen kann.

Ich bin neugierig, was es noch zu entdecken gibt und lasse mich von der Menge weiterschieben.


Hoppela, das hier sieht aber besonders einladend aus.
"Het Hollandste Broodje van Nederland" - also - "Das holländischste Brötchen der Niederlande"
Eine Aussage, die einfach so stehen bleiben kann, denn wo auch immer ein typisch Niederländisches Straßen- oder Strandfest stattfindet, irgendwann entdeckt man die Karre mit den Brühwürstchen, die in ein weiches, längliches Brötchen gestopft werden.
Böse Zungen behaupten immer: "Das ist die kalvinistische Variante eines Hot-Dogs".
Ich muss leider zugeben: JA!

Also weiter auf Suche nach echten kulinarischen Genüssen. Ich biege zum Park hin ab.


AH, ich wusste es! Hier sind wir richtig.

Der bourgondische (lebensgenießende) Limburger weiß was auch auf der Straße richtig gut schmeckt.
Also stellt er sein ganz privates "Genießer-Körbchen" zusammen und nimmt es mit zum Straßenkarneval. Und da er nicht der Einzige ist, trifft man sich am Rande des Parks mit Gleichgesinnten.

 

Tische werden aufgestellt, sogar Tischtücher werden ausgebreitet und man deckt gemeinsam aus den mitgebrachten Körben voller Köstlichkeiten die Tische ein.


Käsestückchen, Salate, Brote und ...
JA! ...
auch kleine belegte Schnittchen sind in dieser karnevalistischen Picknickparade zu finden.


Alle sind von ganzem Herzen eingeladen, sich an den Mitbringseln zu laben.
Hier gilt noch das, was die "Bläck Fööss" 1974 sangen und was zu einer Karnevals-Hymne geworden ist: "Drink doch ene met" und meinen hier auch das liebevoll zubereitete Essen.

So, nun aber schnell nach Hause.
Morgen ist das große Open-Air-Karnevals-Festival "Boètegewoeene Boètezitting".
Das größte karnevalistische Gesangsfest der Be-Ne-Lux. Alles was Rang und Namen in der närrischen Musik-Szene hat, tritt auf den großen Bühnen in der Innenstadt von Venlo auf.
Ich muss also dringend meinen Picknick-Korb mit meinen belegten Broten vorbereiten.

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