Fast wieder unterwegs


Sonntagabend, vor einiger Zeit 19:51 Uhr.
Die Sonne war nach einem weiteren  Regenguss wieder hinter den Wolken hervorgekommen und schenkte uns ein warmes, leicht süßliches, gelb-rosa Leuchten auf den Steinen der Mauern.

Ich saß auf meinem Bett und legte T-Shirts und Socken, Unterwäsche und Jeans zu kleinen Stapeln zusammen.
Dieses Mal war man schon geübt und wog nicht mehr ab, was man so brauchen würde. Wir wussten, was unser Rücken tragen konnte. Ich packte also voller Vorfreude meinen Rucksack für die zweite Etappe unseres Weges auf der Europäischen Kulturroute, in Richtung Santiago de Compostela. 


Morgen, so war der Plan, wollten wir um 9.00 Uhr nur wenige Meter von unserem Haus entfernt in den Bus steigen, denn eine der Haltestellen dieser Buslinie ist wenige Meter vom Bahnhof  in Susteren entfernt, dem Endpunkt unserer ersten Etappe. "– Nein, Halt! – geht ja nicht, es wird gestreikt", waren meine Gedanken.
Also mussten wir doch wieder zum Bahnhof hier in Venlo laufen und uns eine Zugverbindung nach Susteren suchen. Somit starteten wir wieder genau am letzten Endpunkt. 

Wie lange werden wir laufen und bis zu welchem Ort?
Wir werden es sehen.
Wieder galt für uns: Der Weg ist das Ziel.

Würde ich wieder an der Strecke Bushäuschen finden?

 

Denn der Kunst-Aspekt dieser Wanderung ist die Frage: Kann man mit öffentlichen Verkehrsmitteln auch diese Kulturroute bewältigen?
So war ich vom ersten Meter begonnen, alle Busstationen, an denen wir auf dieser Wanderung vorbei kommen würden, für mein Kunstprojekt "Unterwegs ... EU-Kulturroute" zu dokumentieren.

 

Welche Kulinarischen Köstlichkeiten würden wir auf dieser Etappe kennen lernen?
Denn nun ging es durch den Burgondischen Süden der Niederlande, mit einer unglaublichen Dichte an Sterne-Restaurants mit der Landeshauptstadt Maastricht. Eventuell schafften wir es ja bis hinein nach Belgien, in die Wallonie. 


Ich freute mich und wollte jeden Meter – mit oder ohne Blasen an den Füßen – genießen.
Zumal der Proviant für den ersten Tag wirklich köstlich war und uns bereits einen besonderen Genuss versprach.

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